(133) Demontage der Ölwanne beim R217 S |
18.03.2007 Hallo Schlepperfreunde, ich habe einen R217 S Bj. 62 erworben und möchte nun das Motoröl wechseln. In der Betriebsanleitung zum 217er steht folgendes: Die Ölwanne nach je 300 Betriebsstunden abbauen und mit Kraftstoff auswaschen. Gleichzeitig das Sieb an der Ölpumpe reinigen... Nach dem Lösen sämtlicher Befestigungsschrauben kann die Ölwanne jedoch nicht entfernt werden, da die Vorderachsstrebe - welche am Zwischengehäuse des Triebwerks befestigt ist - den Weg versperrt. Muss die Achsstrebe demontiert werden und wenn ja, wo sollte der Schlepper ggf. gestützt werden? Weiterhin würde ich gerne wissen welche Öle Ihr verwendet bzw. warum. Grüße Stefan 20.03.2007 Die Vorderachsstrebe kann problemlos demontiert werden. Der Schlepper fällt deshalb nich gleich auf die Knie :-) Nur fahren sollte man ohne die Strebe nicht. Als Öl empfehle ich Mehrbereichsöl 15 W 40. Du kannst aber auch Einbreichsöl der Spezifikation SAE30 fahren. SAE30 hat den Nachteil, dass der Motor im Winter schwerer anspringt da das Öl zähflüssiger ist. Wenn die Ölwanne demontiert ist, dann diese gründlich reinigen. Auch sollte ein Blick ins Kuebelgehäuse geworfen werden und eventuell vorhandener Ölschlamm entfernt werden. Gruß Norbert 20.03.2007 Hallo Norbert, vielen Dank für Deinen Tipp bzgl. Achsstrebe. Bzgl. Öl möchte ich folgendes anmerken: Laut Bedienungsanleitung sind folgende Öle für den R217S spezifiziert: Motoröl: HD-Öl für Dieselmotoren SAE 10 (Winter) HD-Öl für Dieselmotoren SAE 20 (Sommer) Getriebeöl: SAE 90 ( Winter und Sommer) In der nachfolgenden Tabelle sind beispielhaft - ohne Werbung für BP Produkte machen zu wollen - die Viskositäten von BP-Motorölen in [N/mm²] aufgeführt. Temperatur [°C]: 40 100 ------------------------------------------------------- BP Vanellus C3 Mono SAE 10W 40,0 6,5 BP Vanellus C3 Mono SAE 20W-20 56,0 8,1 BP Terrac Super Universal SAE 10W-30 68,0 10,5 BP Vanellus C3 Mono SAE 30 83,0 10,4 BP Vanellus E6 SAE 15W-40 108,0 14,4 Wie man erkennen kann, ist jedoch ein 15W-40 dicker als ein 30er Öl! Die Vor- und Nachteile von einem dickeren Öl sind sicherlich bekannt. Mir stellen sich jedoch speziell die 2 folgenden Fragen: 1) Wie weit kann/sollte man die Viskosität erhöhen? 2) Welches Produkt sollte man bzgl. Additivierung verwenden? Grüße Stefan 20.03.2007 In den fünfziger Jahren war die Enteicklung der Mehrbereichsöle noch in den Kinderschuhen. Deshalb wurde Einbereichsöl (nach SAE Norm) verwendet. Ein Mehrbereichsöl (z.b. 15 W 40) deckt die Anforderung ab, die ein Öl das ganze Jahr über erbringen muß. Ist dein Motor nagelneu? Wurde dieser gerade überholt? Nein!? Dann ist doch ein Öl das bei Motortemperatur (80 Grad) immer noch etwas dicker ist als SAE30 genau das richtige. Die Ölpumpe baut schneller einen höheren Druck auf und somit wird das Öl schnell an die wichtigen (etwas verschlissenden) Schmierstellen gefördert. Es gibt aber auch ein Vorteil / Nachteil (Betrachtungsweise) bei den Mehrbereichsölen. Die modernen Öle sind alle mit Additiven versetzt, die Ablagerungen wie Ölkohle etc. im Öl in der Schwebe halten. Der Motor wird also immer sauber gehalten. Bei Einbereichsölen (SAE) sind diese Additive in der Regel nicht vorhanden und Verunreinigungen setzten sich im Motor ab. Wird jetzt einem Verdreckten Motor Mehrbereichsöl zugesetzt, so wird der ganze Dreck im Motor gelöst und beteiligt sich lustig an dem Schmiermittelkreislauf. Es kann passieren, dass sich der Ölfilter recht schnell zusetzt. Noch schlimmer ist es, wenn sich die Bohrungen in der Kurbelwelle zusetzten. Was dann passiert kann sich ja ein jeder denken. Niemals kommt man bei der Öl Frage auf einen Nenner, da jeder das Öl und seine Methode für die beste hält. Es würde mich deshalb auch nicht wundern, wenn hier jetzt Leute schreiben die komplett das Gegenteil von dem Behaupten was ich hier schrieb! Ich jedenfalls (R324 S, R217, R55, R460) fahre schon seit Jahren recht gut mit 15W40 :-) Mit öligen Gruß Norbert |